JMC hydraulic Clutch Conversion

Einige sagen jetzt, warum baut der denn jetzt schon wieder um. Der hat doch schon eine hydraulische Kupplungsbetätigung.
Richtig. Komplett custom made. Aber die Betätigungskräfte waren, sagen wir mal, für Typen mit Beinen wie die eines Büffel. Die Übersetzung war nahezu 1 zu 1. Ein TÜV Mann fragte mich mal, ob ich nicht den Backstein unter´m Pedal herraus nehmen könne. Ich sagte zu Ihm er solle sich nicht so "mädchenhaft" anstellen. Die Schwergängigkeit hätte mich trotzdem nicht weiter gestört, wenn ich nun nicht mit dem stroker eine stärkere Kupplung von Centerforce eingebaut hätte. Also noch schwerer zu treten.
Als Lösung galt, noch ein Eigenbau oder etwas Fertiges. Beides geht in´s Geld. Beim Eigenbau gehen unter Umständen mehrere Zylinder drauf. Entweder passen sie nicht von den Abmessungen oder der Übersetzung. Fertige Kit´s kosten immer.
Da es von John´s Mustang einen kompletten Kit für T5 oder Tremec in early Stang´s gibt, habe ich mich dazu entschieden. Viele deren Käufer sind nicht ganz zufrieden, da die Kupplung nicht ganz auszurücken scheint. Das ist eigendlich nur ein Fehler beim Einbau und/oder beim Entlüften. Aber dazu später mehr.

Das Kit besteht aus einem Master-, einem Slavezylinder, zwei Halter für den Nehmerzylinder, einer Stahlflexleitung, eines Ausgleichbehälters mit Schlauch, einer kleinen Verstärkungsplatte für die Schottwand zum Motorraum, einigen Schrauben und einer Rückholfeder für dem Ausrückhebel der Kupplung. Der Geberzylinder ist aus poliertem Edelstahl, der Nehmerzylinder aus Aluminium.
Weiterhin habe ich die komplette Pedalbetätigung (Lagerung) überholt. Dazu gibt es eine nadelgelagerte Achse auf der sich das Kupplungs- und Bremspedal bewegt.

Da die Schottwand des Mustangs sehr dünn in der Materialstärke ist, wird ein Teil durch 1,5 mm dickes Blech ersetzt. Dieses erlaubt mir auch den Geberzylinder auf der Werkbank genau zu positionieren.

Zum Schluss wird alles eingeschweißt und die Verstärkungsplatte von hinten angebracht. Die Druckstange muss absolut gerade in den Zylinder eintauchen, sonst ist nach sehr kurzer Zeit der Geberzylinder undicht. Die Leichtgängigkeit leidet auch.

Nun hatte ich Glück, da ich schon einen Bremskraftversärker von einem 89er GT eingebaut hatte. Dieser ist im Durchmesser etwas kleiner als einer von 1967. Die hydraulische Betätigung passt sonst nur bei Fahrzeugen ohne Powerbrakes. Der Nehmerzylinder passt mit seinen Halterungen auch absolut perfekt. Wichtig ist, man benutzt einen Kupplungshebel und Kupplungsglocke vom 5.0 Liter Mustang.
Nachdem alles angeschlossen ist, geht es an´s Entlüften. Wichtig ist, man dreht vorher alle Anschlüsse aus den Zylindern und setzt sie mit Loctite wieder ein. Ich hab´s natürlich vergessen und so musste ich den Geberzylinder wegen Undichtigkeit wieder ausbauen. Eine sch...... Arbeit, wenn alles andere schon eingebaut ist.

Zum Entlüften fülle ich den Ausgleichbehälter, schließe unten am Zylinder einen durchsichtigen Schlauch an und drehe die Entlüftungsschraube auf. So nun kommt´s. Einfach durchlaufen lassen. Nicht pumpen oder ähnliches. Das dauert unter Umständen eine Stunde oder mehr, bis sich ein stetiges tropfen oder laufen der Bremsflüssigkeit einstellt. Die Entlüftung nun zudrehen. Nun braucht man etwas Hilfe. Der Helfer pumpt etwa 15 mal und hält das Pedal getreten. Dann dreht man die Belüftungsschraube auf und wartet bis sich die Flüssigkeit im durchsichtigen Schlauch nicht mehr bewegt. Kurz nachdem die Flüssigkeit steht, läuft sie plötzlich wieder weiter und es kommen Luftblasen. Also nicht nervös werden und warten. Nun wieder zudrehen und pumpen lassen. Das Ganze musste ich etwa 30-40 mal machen!!
Der Druck kommt nach und nach. Erst bewegt sich der Kupplungshebel am Getriebe nur um Millimeter dann zum Schluss sollten es mind. 35mm sein. Nur dann rückt die Kupplung ganz aus. Der Helfer kann den ersten Gang reinmachen und man muss mit der Hand die Kardanwelle drehen können. Bei getretener Kupplung und Hinterräder in der Luft.
Jetzt haben wir eine absolut leichtgängige und konstante Betätigung.



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